FAQs

Ein digitales Hörgerät ist ein kleines Gerät, das Sie im oder hinter dem Ohr tragen. OTC-Hörgeräte werden mit modernstem Design und modernster Technologie hergestellt und sind mehr als nur ein Klangverstärker. Sie sind so programmiert, dass sie Ihrem Hörverlust gerecht werden, damit Sie das Leben in vollen Zügen genießen können.

Die Hörgerätetechnologie hat sich von den großen, sperrigen Hörgeräten der Vergangenheit, an denen häufig Kabel hingen, weit entfernt. Heute sind sie diskret, komfortabel und bieten eine Vielzahl von Funktionen, mit denen Sie Ihre Hörgeräte an unterschiedliche Umgebungen anpassen können, wie z. B. eine Dinnerparty, ein Kino oder einen Spielplatz.

Hörgeräte bestehen aus vier Komponenten: einem Mikrofon, das den Ton aufnimmt, einem Verstärker, der den Ton lauter macht, einem Empfänger, der den verstärkten Ton ins Ohr sendet, und einer Batterie für die Stromversorgung. Die selektiv zu verstärkenden Hörgeräte reduzieren Hintergrundgeräusche und verstärken die gewünschten Geräusche.

Die Welt ist voller Geräusche, die wir nicht missen möchten: Stimmen, Musik, das Hüpfen eines Basketballs, sogar das summen einer Ampel. Wenn Sie Probleme haben zu hören, was um Sie herum gesagt wird, kann es sich sehr isolierend anfühlen. Wenn Sie sich von einem Gespräch abkoppeln, nicht in der Lage sind, mit einer Diskussion mitzuhalten oder mit einem Witz zu lachen, können Sie sich einfach ausgelassen und allein fühlen. Hören verbindet. Das Leben ist so viel angenehmer, wenn Sie hören können, was um Sie herum vor sich geht.
Je früher Sie Maßnahmen gegen Ihren Hörverlust ergreifen, desto schneller können Sie das Leben zurückerhalten, an das Sie sich erinnern. Obwohl Hörgeräte Ihr natürliches Gehör nicht wiederherstellen, machen sie die Klänge voller, klarer und reicher, was den Einfluss des Hörverlusts auf Ihr Leben und Ihr emotionales Wohlbefinden verringert.Ihr Gehirn ist mit einer erstaunlichen Fähigkeit ausgestattet, Geräusche zu verstehen, und verwendet je nach Geräuschpegel unterschiedliche Taktiken. Unsere fortschrittlichen Technologien machen sich das zunutze, damit Sie hören und sich auf das konzentrieren können, was Sie hören möchten. Das kann bedeuten, dass Sie ein Gespräch in einem lauten Restaurant verstehen, sich auf den Sprecher in einem großen
Besprechungsraum konzentrieren oder Ihre Enkelkinder Ihren Namen rufen hören.

Lärm kann das Gehör grundsätzlich schädigen. Die Folgen sind morphologische, also strukturelle und/oder funktionelle Schäden im Ohr, wobei der Grad der Schädigung abhängig von der Intensität und Dauer des Lärms sowie der individuellen Empfindlichkeit auf Lärm ist.
Sehr laute Geräusche, wie ein kurzer, intensiver Knall, können die Funktion der Haarsinneszellen im Innenohr massiv beeinträchtigen und sogar eine andauernde Funktionsstörung hervorrufen. Bei einer Explosion kommt es durch die Druckwelle zumeist zusätzlich zu  mechanischen Schäden des Mittel- und Innenohres, das heißt das Trommelfell oder die Gehörknöchelchenkette mit Hammer, Amboss und Steigbügel kann beschädigt werden. Ein Innenohrschaden kann jedoch auch allmählich und progredient entstehen, wenn über einen längeren Zeitraum dauerhaft Geräusche mit Werten von 85 Dezibel und mehr auf das Ohr einwirken.
Die Anfälligkeit für Lärmschäden variiert individuell deutlich, abhängig von genetischen Faktoren, allgemeinem Gesundheitszustand, Ernährungsgewohnheiten, Alkoholkonsum, Rauchen und weiteren heute noch unbekannten Ursachen. Es wird angenommen, dass etwa 8 – 12% der Bevölkerung besonders anfällig auf Lärm ist.

Lärm ist aus unserem täglichen Leben fast nicht mehr wegzudenken. Sinnbildich dafür ist der Begriff “socioacusis”, welcher in unserer Zeit geprägt wurde. Der Begriff beschreibt ein Nachlassen unseres Hörvermögens ausgelöst durch unser Leben in einer permanent geräuschvollen Umgebung. Unser Ohr war ursprünglich ein Schutzorgan, das uns vor Gefahren in der Stille warnen sollte. Es ist beispielsweise kein Zufall, dass Wissenschaftler bereits in den fünfziger Jahren feststellten, dass die Hörschwelle – also die minimale Schallintensität die eine Person in der Lage ist zu hören – bei Menschen wohnhaft in städtischer Umgebung höher, also schlechter war, als die von Menschen aus ländlichen Gebieten. Seitdem hat sich die Lärmbelastung immer weiter erhöht und in der Tat: Das Hörvermögen junger Menschen Mitte des 20. Jahrhunderts zeigte eine bessere Hörschwelle als das ihrer Altersgenossen in den folgenden Jahrzehnten. Wir sprechen von Luft- und Wasserverschmutzung, aber kaum jemand von der bereits existierenden permanenten schädigenden Lärmbelastung. Es gibt kaum noch einen Ort der Stille. Ganz ohne Zweifel hat unsere Lebensweise dazu beigetragen, dieses Phänomen zu verschlimmern: Ein hektischer Lebensstil und die Gewohnheit, viel Zeit außer Haus zu verbringen, setzt Menschen Reizen aller Art permanent aus – und das in Kombination mit einer Reihe von Faktoren, die unter Verdacht stehen das Gehör zu verschlechtern, wie übermäßiger Alkoholkonsum, Nikotinabusus, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und erhöhte Blutfettwerte.
Darüber hinaus hat sich das Freizeitverhalten mit regelmäßigem Konsum von elektronisch verstärkter Musik über Kopfhörer, in Diskotheken sowie auf Großkonzerten wesentlich verändert: In den meisten Bars, Diskotheken und Nachtclubs wird immer lautere Musik geboten, sodass Besucher die regelmäßig und für längere Zeit diesen Lautstärken ausgesetzt waren oder sind, bleibende und zunehmende Gehörschäden entwickeln.  Besonders in den letzten 20 Jahren ist es immer mehr zur Gewohnheit geworden, Musik über Kopfhörer zu hören. Dabei können  Spitzenschalldruckpegel von 120 Dezibel (dB SPL) auftreten, welche das Ohr massiv schädigen können. 90 % der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren nutzen Musik-Player und die Hälfte von ihnen gab auf Nachfrage an, Musik laut zu hören. Jeder dritte nutzt den Musik-Player sogar sehr oft.

Seit Jahrzehten gibt es arbeitsmedizinische Vorgaben zum Lärmschutz am Arbeitsplatz, für Freizeitlärm dagegen bis heute nicht. Die Schäden, die durch Lärm verursacht werden, können jeden von uns treffen. Die einzig wirksame Prävention ist deshalb, umfangreiche Informationen über Risiken und Schutzmaßnahmen zu geben, beispielsweise durch persönlichen Gehörschutz und regelmäßige professionelle Hörtests.
Meistens sind es Angehörige, die bemerken, dass die Hörleistung des Partners ungenügend wird. Dementsprechend leiden die meisten der erwachsenen Betroffenen mit Hörstörungen selbst zunächst gar nicht darunter. Sie ergänzen auch nicht korrekt Gehörtes mit ihrer Sprachkompetenz.
Im Falle eines eingetretenen relevanten Hörverlusts ist die Indikation zur Hörgeräteversorgung vom HNO-Arzt zu überprüfen. Sie  ist dann gegeben, wenn wichtige Messwerte im Ton- und Sprachaudiogramm unter einer bestimmten Schwelle liegen. Dann ist der Ausgleich des Hörverlustes  durch eine Hörhilfe indiziert. Hörgerätetechnologien haben in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung erfahren. Hörgeräte sind inzwischenminiaturisierte Computer, die neben hoch komplexer Technologie einen hohen Tragekomfort bieten und unauffällig getragen werden können. Neben Gesprächen in unterschiedlichen Hörsituationen, ist auch das Telefonieren  problemlos damit möglich und Sport kann im Wesentlichen ohne Einschränkungen betrieben werden. Diese zahlreichen Möglichkeiten bedeuten mehr Lebensqualität und sind deshalb kein Grund mehr, bei bestehendem Hörverlust mit der Hörgeräteversorgung länger zu warten. Denn eine fortschreitende Entwöhnung unseres körpereigenen Hörorgans führt zu zunehmend eingeschränkten Hörverarbeitungsprozessen. Zu spät mit Hörgeräten Versorgte beklagen dann oft, dass ihnen alles zu laut ist. Dies kann zu unbefriedigenden Hörerfolgen mit mangelnder Akzeptanz führen. Sprichwörtlich “je früher, desto besser” trifft es hier genau. Dabei ist mit dem Tragen von Hörsystemen nicht nur eine verbesserte lautsprachliche  Kommunikation im Alltag möglich, eine adäquate Hörgeräteversorgung schützt uns auch im Straßenverkehr vor möglichen Gefahren, was häufig nicht bedacht wird.
Die früher immer wieder angeführten hohen Kosten als Grund anzuführen, dass keine Hörgeräte getragen werden, ist nicht mehr gerechtfertigt, seit durch die Erhöhung  der Krankenkassen-Festbeträge Ende 2013 die Kassenleistungen fast verdoppelt wurden. Damit sind Hörgeräte mit allen notwendigen Ausstattungsmerkmalen für einen guten Hörkomfort, für jeden Betroffenen möglich  geworden und  Ausdruck des hohen Leistungsstandards des Gesundheitssystems in der Schweiz und Europa.

Inwiefern kann man die Hörgeräte selbst einstellen?

Es gibt auch die Möglichkeit, die Hörgeräte kurzfristig selbst ohne die Hilfe eines Hörakustikers einzustellen. Diese feine Justierung kann entweder über Tasten (lings und rechts mit tippen) am Gerät oder bei vielen Modellen per Fernbedienung oder App erfolgen.